Sonntag, 9. November 2014

'SECRET SIGNS zeitgenössische chinesische Kunst im Namen der Schrift' In der Sammlung Falckenberg, Hamburg-Harburg - bis 08. Februar 2015


CHINA TIME HAMBURG 2014 dieses Jahr zum 5. Mal in der Hansestadt.
In diesem Zusammenhang zeigen die Deichtorhallen in der Sammlung Falckenberg eine Ausstellung mit dem Thema Schrift in der zeitgenössischen Kunst des großen Reichs. 
Anders als bei uns, ist die Schrift in China mit der Kultur des Landes gleichzusetzen. Dies liegt sicherlich auch daran, dass sich die Schriftzeichen über Jahrtausende nicht verändert haben und ein einmaliges Phänomen. Auf uns wirken die Zeichen noch immer geheimnisvoll und rätselhaft.

Die standardisierte Schrift wurde im 3. Jahrhundert vor Christus eingeführt. Die Schrift stand für Macht und Autorität. Die kulturelle Elite des Landes hat mit der Schrift ihre kulturellen Traditionen symbolisiert. 
1956, unter Mao Zedong, erfolgte die große Schriftreform. Die Kalligraphie verlor ihren Monopol-Status, und konnte seit dem nicht mehr nur von Gelehrten angewendet werden. Mit einfachen Schriftzeichen konnte sie fort an zur Propaganda genutzt werden. Den Höhepunkt erlebte die Kalligraphie in Form der großen Zeichen-Poster zur Kulturrevolution in den Jahren von 1966 bis 1976.

In den 80er Jahren hat sich mit der Avantgarde-Bewegung die chinesische Kunstwelt radikal verändert. Man hat sich von den staatlichen Vorgaben radikal befreien wollen. Seit dieser Zeit ist die chinesische Kunst deutlich abwechslungsreicher, facettenreicher geworden. Aber nicht ohne, dass die Schrift weiterhin ein wichtiger Bestandteil ihrer Kunst ist. Nur wird die Schrift nun dekonstruktiv mit eingebunden, wird die Schrift kommerziell verwendet, entgegen der klassischen Kalligraphie.

Ihren aktuellen Charakter erhält die Ausstellung sicherlich auch auf grund dessen, dass es mit Blick auf die chinesische Kunst zu einer Neubewertung kommt. Bedingt sicherlich auch dadurch, dass auch China sich der globalisierten Welt immer mehr stellt.

Die Ausstellung verschafft dem Besucher einen Überblick zur chinesischen Avantgardekunst von 80er Jahren bis heute. Zu sehen sind ca. 110 Werke von 38 chinesischen Künstlern aus verschiedenen Kunstrichtungen. Die Schriftkunst ist genauso vertreten, wie z.B. die Fotografie, Installationen, oder auch Video-Kunst. Von Ai Weiwei sind Objekte zu sehen, welche vom Künstler extra für diese Ausstellung gefertigt wurden. 

Diese Ausstellung bietet zudem eine gute Ergänzung zur derzeit in Bremen laufenden Ausstellung 'China unter Mao'. Diese finden Sie unter dem Label Bremen ebenfalls hier in diesem Blog.

Link zur Ausstellung

ZHANG Huan: Family Tree, 2000 (Ausschnitt). © ZHANG Huan, courtesy M+ Sigg Collection, Hong Kong. By donation
ZHANG Huan: Family Tree, 2000 (Ausschnitt). © ZHANG Huan, courtesy M+ Sigg Collection, Hong Kong. By donation - das Bild wurde der Ausstellungs-Homepage der Deichtorhallen Hamburg entnommen.
 

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