Freitag, 14. November 2014

'Magnum . Contact Sheets The Photographers' Choice' im c/o Berlin Amerika-Haus - bis 16. Januar 2015

Im Gegensatz zur Malerei, bei der ein Bild nach und nach entsteht, gilt es in der Fotografie den einen entscheidenden Moment zu treffen. Der Bruchteil einer Sekunde entscheidet darüber, ob ein Foto etwas geworden ist, oder nicht. Ob ein Foto in die Geschichte eingehen und uns in Erinnerung bleiben wird, oder nicht. Dieser kurze Augenblick ist ein Zusammenspiel von Licht, Technik, der Sensibilität des Fotografen, dessen Fachwissen, dessen Intuition und auch stark vom Zufall abhängig. Doch wenn all diese Faktoren in diesem Bruchteil einer Sekunde aufeinandertreffen, dann entsteht das einzigartige Bild, dass uns so viel mehr sagen kann, als nur das was der oberflächliche Betrachter sieht.
Meist entsteht für dieses eine Bild jedoch eine ganze Serie an Aufnahmen, aus welchen dann das Foto ausgewählt wird. Dies sind auf sog. Kontaktbögen. Diese Kontaktbögen bekommt die Öffentlichkeit in der Regel nicht zu sehen. Sie sind das Rohmaterial, welches normalerweise im Atelier, oder der Fotowerkstatt bleibt. 
Doch mit dieser Ausstellung gibt die weltweit renommierte Fotoagentur Magnum Einblicke in diese Kontaktbögen, dem 'Logbuch' des Fotografen. Es ist wie der Blick in das private Reich anderer Menschen. Mit diesen Aufnahmen gibt der Fotograf unendlich viel preis. 

In dieser Ausstellung sind über 100 Kontaktbögen chronolgisch aus den letzten 70 Jahren zu sehen, von bekannten Fotografen wie Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, Inge Morath, René Burri, Thomas Hoepker, Josef Koudelka, Jim Goldberg, Trent Parke, Paolo Pellegrin, Alec Soth und vielen mehr. Es sind Bilder aus dem 2. Weltkrieg zu sehen, dem Prager Frühling, dem Balkankrieg, oder auch dem Blutigen Sonntag. Persönlichkeiten wie Che Guevara, Malcom X, oder Mohammed Ali werden gezeigt. 
Die Ausstellung stellt somit auch einen Abriss der Weltgeschichte seit dem 2. Weltkrieg dar.


usgangspunkt der Ausstellung sind sieben Arbeiten Degas’ aus der Karlsruher Sammlung. Ergänzt um hochrangige Leihgaben von internationalen Museen und Privatsammlungen aus den USA, Kanada und Europa ermöglicht die Ausstellung mit 120 Werken aus 50 Jahren einen profunden Einblick in das vielfältige Werk des Künstlers. Denn das Spektrum von Degas’ Kunst umfasst weitaus mehr als seine populär gewordenen Motive aus der Welt von Tanz, Theater, Bühne und Boudoir. Der Maler, dessen Gemälde und Pastelle so untrennbar mit dem Impressionismus verbunden sind, stand dieser Strömung zeitlebens nah und fern zugleich. Degas war ein intimer Kenner der europäischen Kunstgeschichte, der sich kopierend die Kunst der alten Meister angeeignet hat; er war gleichzeitig ein überaus ideenreicher Experimentator, der die Möglichkeiten des Umgangs mit den künstlerischen Mitteln in seinen Werken reflektierte. Erstmals in Deutschland erhalten die Besucher die Möglichkeit, die nach klassischem Vorbild komponierten Historienbilder und Porträts seines Frühwerks mit den Darstellungen des modernen Lebens zu vergleichen – eine ungewöhnliche Zusammenschau, die neue Perspektiven auf das Werk eines scheinbar altbekannten Künstler eröffnet.
Link zur Ausstellung

René Burri . Ernesto „Che“ Guevara . Havanna, Cuba . January 1963 (Detail) © Magnum Photos - Bild ist der Ausstellungs-Homepage des c/o Berlin entnommen.

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