Donnerstag, 23. Oktober 2014

'Weltenbruch – Die Künstler der „Brücke“ im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918' im Brücke Museum Berlin . bis 16. November 2014

Wie so viele Galerien und Museen hat auch das Brücke Museum zu Berlin den 100 Jahrestages zum Ausbruch des 1. Weltkrieges als Anlass genommen, eine Ausstellung der Thematik zu widmen.
Hier finden gleich zwei Ausstellungen, welche sich ergänzen, zu der Thematik statt.
Parallel zu der im Titel benannten Ausstellung ist noch zu sehen:

Ernst Ludwig Kirchner – Peter Schlemihls wundersame Geschichte, 1915


Die aktuelle Ausstellung befasst sich mit dem 1. Weltkrieg und den Mitgliedern des Künstlerbundes 'Brücke'.

Der 1. Weltkrieg ging bekanntlich als die erste große Katastrophe des 20. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher ein. Die Welt hat sich verändert. Politisch, gesellschaftlich, aber auch wirtschaftlich. 
Nicht nur die Kriegsjahre, sondern auch die Nachkriegsjahre waren von Brutalität und Schrecken geprägt. Das Leid der Menschen wuchs immer stärker. 
Diese Veränderungen sind auch in vielen Werken der damaligen Künstler deutlich zu erkennen. Bei vielen gab es eine Zäsur ihres Schaffens.

Die Einen waren geprägt durch die Erlebnisse, welche sie als Soldaten an der Front erleben mussten, die anderen durch das Elend, welches in den heimischen Städten und in den Lazaretten herrschte.
Unabhängig von der Art des erlebten, haben es alle in ihren Werken verarbeitet. 

Die Ausstellung im Museum Brücke befasst sich mit genau dieser Thematik - wie gingen die Künstler mit diesen psychischen Belastungen um, wie haben sie diese verarbeitet? In wie weit hat das Erlebte ihre Kunst verändert?

Der erste Teil der Ausstellung im Museum Brücke, 'Weltenbruch', geht diesen Fragen nach. Die Hängung ist thematisch erfolgt. In Begleitung zur Ausstellung ist zudem eine Publikation erschienen, die sich der Thematik mit Bildmaterial intensiv widmet.

Der zweite Teil der Ausstellung wird, wie der Titel schon erahnen lässt, geprägt von der Kunst des Ernst Ludwig Kirchners während einer seiner schwersten Lebenskrise, die er im Jahr 1915 erlitten hat. 
Hierzu ist der gleichnamige Bilderzyklus ausgestellt.
Den Nervenzusammenbruch erlitt Kirchner noch während seiner militärischen Grundausbildung 1915. In diesem Zustand ist seine sehr eindringliche Abfolge seiner seelischen Zerrissenheit in sieben großformatigen farbigen Holzschnitzen entstanden. 
Diese Zerrissenheit ging soweit, dass er sein eigenes Dasein als Künstler in Frage stellte.
Heute, 100 Jahre später. gilt diese Holzschnitzfolge als Kirchners bedeutendstes druckgraphisches Werk. 

Beide Ausstellungen zusammen umfassen 127 Werke der verschiedensten Künstler.

Link zur Ausstellung


Abb.: Ernst Ludwig Kirchner, Kämpfe (Qualen der Liebe), 1915
Blatt 3 aus der Folge „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“
Holzschnitt in Schwarz, Rot und Blau, 33,6 x 21,7 cm
Brücke-Museum Berlin, Karl und Emy Schmidt-Rottluff Stiftung- Bild von der Ausstellungs-Homepage des Brücke Museum.


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